Daumesdick (Der Däumling)
Die armen Bauersleute wünschen sich ein Kind, und sei es nur daumengroß. Eines Tages bringt die Frau einen Sohn zur Welt, der nicht wachsen will und deswegen Daumesdick genannt wird. Der Kleine ist sehr klug, und als er dem Vater Wagen und Pferd bringt, indem er im Ohr des Tieres sitzt und ihm Befehle erteilt, sehen das zwei Männer. Sie bieten dem Vater viel Geld, um Daumesdick in der Stadt als Attraktion zu zeigen. Als Daumesdick ihm versichert, wieder nach Hause zurückzukehren, gibt der widerstrebende Vater nach. Der Knabe zieht auf dem Hut des einen Mannes in die Welt. An einem Feldrand gibt er vor auszutreten und verschwindet in einem Mauseloch. Die beiden geprellten Männer müssen ohne ihn weiterziehen. Bald darauf kommen zwei Diebe und nehmen auf seinen Vorschlag hin Daumesdick zum Haus des Pfarrers mit, wo er ihnen Wertsachen durch das Eisengitter hinausreichen will. Dort weckt er durch seine laute Stimme die Magd, und die Diebe müssen fliehen. Daumesdick legt sich im Stall zum Schlafen und wird samt Stroh von einer Kuh gefressen. Aus ihrem Magen heraus ruft er Magd und Pfarrer zu, dass sie nichts mehr zum Fressen geben sollen, worauf diese ein Werk des Teufels vermuten und die Kuh erschlagen. Deren Magen landet auf dem Misthaufen, wo er von einem Wolf gefressen wird. Daumesdick dirigiert das gierige Tier aus dem Magen heraus zur Speisekammer der Eltern, wo diese es totschlagen und ihren Sohn befreien. Nun hat der kleine Held genug von der Welt und bleibt bei ihnen.
(c) Autorin Andrea Hahn