Die Bremer Stadtmusikanten | Gebrüder Grimm

Es waren einmal ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn, die waren alt geworden und konnten nicht mehr arbeiten. Da sollten sie totgeschlagen werden, doch sie rissen aus, denn sie sagten sich: „Etwas Besseres als den Tod findest du überall. Wir wollen nach Bremen gehen und Stadtmusikant werden.“

Auf dem Weg nach Bremen gerieten sie in einen dichten Wald. Darin fanden sie ein Räuberhaus mit wilden Gesellen, die saßen an einem Tisch mit schönem Essen und Trinken. Da stieg der Hund auf den Esel, die Katze auf den Hund, der Hahn auf die Katze und so fingen sie an, Musik zu machen. Das klang so fürchterlich, dass die Räuber Reißaus nahmen. Endlich hatten die Tiere ein Dach über dem Kopf und zu Beißen genug!

Spät nach Mitternacht, als die Tiere schliefen, schickte der Hauptmann einen zum Haus. Doch die Katze sprang ihm ins Gesicht, der Hund biss ihm ins Bein und der Esel trat ihn tüchtig. Der Hahn schrie dazu „Kikeriki!“ und der Räuber dachte, da säße der Richter und schrie: „Bringt mir den Dieb her.“ Von da an lebten die vier Bremer Stadtmusikanten in Ruhe im Haus im Wald.

„Etwas Besseres als den Tod findest du überall.“


(c) Autorin Andrea Rölke