Froschkönig | Gebrüder Grimm

Es lebte einmal ein König, der hatte drei schöne Töchter. Die jüngste aber war so schön, dass sich selbst die Sonne wunderte. Am liebsten saß sie nahe beim Schloss in einem Wald an einem Brunnen und warf eine goldene Kugel in die Luft und fing sie wieder auf.

Einmal jedoch fiel ihr die Kugel in den Brunnen. Sie weinte und weinte, bis ein hässlicher Frosch erschien. Er wollte ihr das Spielzeug wieder heraufholen, wenn sie ihn liebhaben und er ihr Freund werden würde. Das versprach die Königstochter, dachte aber insgeheim anders.

So kam es, dass der Frosch – plitsch, platsch – die Marmortreppe zum Schloss hinaufkroch und rief: „Königstochter, jüngste, mach mir auf.“ Der König sagte zu seiner Tochter: „Was du versprochen hast, musst du auch halten.“ Also saß der Frosch neben der Prinzessin, aß von ihrem goldenen Teller und sie trug ihn in ihre Kammer, aber gern tat sie es nicht. Als er jedoch zu ihr ins Bett wollte, da warf sie ihn mit aller Kraft gegen die Wand. Da war er kein Frosch mehr, sondern ein Königssohn, den eine böse Hexe verzaubert hatte. Sie gewannen einander lieb und bald kam ein Wagen mit acht weißen Pferden, beide in sein Reich zu holen.

Als der Wagen fuhr, krachte es dreimal gewaltig. Der Königssohn dachte, das wäre der Wagen. Doch es waren nur die drei eisernen Bänder, die der treue Diener Heinrich um sein Herz gelegt hatte, damit es nicht zerbrach und die er jetzt nicht mehr brauchte.

„Königstochter, jüngste, mach mir auf.“


(c) Autorin Andrea Rölke


Über die Künstlerin

Berit Schulze

Die gelernte Zahntechnikerin Berit Schulze arbeitete zwölf Jahre in diesem Beruf, bevor sie 2016 das Malen, das sie schon immer als größtes Hobby betrieb, zum Nebenberuf machte. Aus einer kleinen illustrierten Serie von anfangs 12 Postkarten wurden über die Jahre etwa 60 Karten, rund 40 Button-Magnete und einige Kunstdrucke, die sie unter anderem in ihrem Onlineshop verkauft. 2020 wagte sie schließlich den Sprung in die volle Selbstständigkeit. Berit Schulze lebt aktuell in Dresden.